Bärlauch

Allium ursinum, Bär-Lauch-2

Allium ursinum

syn: Allium latifolium, Allium nemorale, Ophioschorodon ursinum, Aglitheis ursina, Cepa ursina, Geboscon ursinum, Hylogeton ursinum,

Familie: Alliaceae (früher Liliaceae)

Deutsch: Bärlauch, Bärenlauch, Ramsell, Waldknoblauch, Wilder Knoblauch, Zigeunerlauch,

Blütezeit: Mai

Beschreibung: Krautige Pflanze, die etwa 30 cm hoch wird. Wenige elliptisch-lanzettliche, lebhaft grüne langgestielte Blätter. Die Zwiebel hat nur eine Nährschuppe. Die schneeweißen Blüten haben eine 6-zipflige, sternförmige Blumenkrone die auf einem langen, dreikantigen Stängel sitzt. Die Frucht ist eine kleine 3-fächrige Kapsel mit schwarzen Samen. Wo die Pflanze vorkommt, tritt sie meist massenhaft auf und verströmt weithin einen intensiven Knoblauchgeruch.

Vorkommen: Nord- und Mitteleuropa,

Etymologie: Bereits von Plinius verwendet weist das lateinische  urs(inum) (Bär) auf seinen Standort im Wald hin (dort, wo die Bären leben).

Verwendete Teile: Die Zwiebelknolle und die Blätter.

Allium ursinum, Bär-Lauch1-1Inhaltsstoffe: Abhängig von der Verarbeitungsweise ua. Cysteinsulfoxide (z.B. Allin), Thiosulfinate, Dithiine und Ajoen, zudem etwa 15% Fructosane (wasserlösliche Polysaccharide).

Eigenschaften: Blutdruck senkend, Verdauung anregend, abführend, erwärmend.

Verwendung und Rezepturen: Der Bärlauch steht dem Knoblauch in seiner Wirkung in nichts nach.

Die Zwiebel: Die Droge wird roh gegessen oder der Presssaft bei Hypertonie und Arteriosklerose angewendet. Außerdem ist die Droge ein Gewürz.

Die Blätter: Inhaltstoffe sind die selben wie in der Zwiebel, so auch die Verwendung. Die zerriebenen Blätter werden auch bei Hautausschlägen aufgebracht.

Homöopathie: Die ganzen bei Beginn der Blüte gesammelten frischen Blätter bei Verdauungsschwäche.

Microsoft Word - Document1Tabernaemontanus:  Waldt Knoblauch lest sich gegen dem Frühling sehen etwan nur mit einem Blat etwan mit zweyen Blettern so sich allerdingen mit dem Meyenblümleinkraut vergleichen unnd welche zwey Bletter gewinnen die tragen im Endt dess Aprilen auff einem eckechten Stengel weisse gefirnte Blümlein welchen der Samen in kleinen Hülsslein verschlossen folget.
Die Wurtzel ist weiss lang wie ein kleiner junger Garten-Knoblauch anzusehen mit vielen kleinen Zasern: Und wird in den feuchten nassen auch finstern Wälden gefunden.

Von den Namen: Waldt Knoblauch so bey uns auch Ramseren heisst das ist Gorinsel darumb dass die Milch vom Safft diss Krauts gerinnet und zusammen laufft wirdt auff Latein ALLIUM URSINUM, das ist Beeren Knoblauch genannt.

Natur und Eygenschafft: Dieses ist in seiner gantzen Substanz eines ublen starcken Geruchs unnd bösen Geschmacks: also dass wann das Rindviehe es in der Weyde versucht so schmackt unnd reucht die Milch Käss und die Butter so starck nach dem Knoblauch dass dieselbige nicht leichtlich kan genossen werden.

Bilbliografie:
Prof. Dr. Karl Hiller, Prof. Dr. M. F. Melzig, Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, 1999
Tabernaemontanus, ( Jakob Dietrich, Jacob Ditter/Diether bzw. Jacob Theodor), Neuw Kreuterbuch, 1588-91
Gessner-Orzechowski, Gift- und Arzneipflanzen von Mitteleuropa, 1974
Heilpflanzen-Lexikon für Ärzte und Apotheker, Dr. Hans Braun, 1968
Leonhardus Fuchsius, “New Kreuterbuch, in welchem nit allein die gantz histori, das ist namen, gestalt, statt und zeit der wachsung, natur, krafft und würckung…” von 1543.
“Köhlers Medizinal-Pflanzen” von 1883 bis 1887.
Dr. Friedrich Losch, Kräuterbuch, 1903
Stauffer: Klinische Homöopathie, Arzneimittellehre
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